Der aktuelle “Future Shopper”-Report der Agentur Wunderman Thompson zeigt eine überraschende Entwicklung in der digitalen Shoppingwelt. Laut der Studie, für die über 15.000 Onlineshopper in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Tschechien, Belgien und den Niederlanden befragt wurden, ist Onlinehändler Amazon zwar wichtig, aber nicht mehr unschlagbar.
Zwar bündelt der Händler aus Seattle mittlerweile 36 Prozent aller internationalen Online-Einzelhandelsausgaben auf der eigenen Plattform. Bei den jüngeren Kunden gerät Amazons Nimbus als Benchmark für alle E-Commerce-Standards aber offensichtlich ins Wanken.
Anders als ältere Konsumenten sind die 16- bis 24-Jährigen der Meinung, dass Amazon nicht das beste Erlebnis bietet, wenn es um den Zugang zu Marken, Rückgaben oder Kundenservice geht. Ein weiteres Problem ist, dass sich Amazon als Marke weitgehend über Werte wie Zuverlässigkeit und Bequemlichkeit definiert. Doch 18 Prozent der Generation Z lassen sich in ihren Kaufentscheidungen von der Ethik einer Marke beeinflussen. Angesichts Amazons regelmäßiger Negativ-Schlagzeilen im Umgang mit Mitarbeitern und im Datenschutz kann das dazu führen, dass sich jüngere Kunden bewusst gegen Amazon entscheiden.
Trotzdem warnt Neil Stewart, Global CEO, Wunderman Thompson Commerce, davor, die Nützlichkeit Amazons zu unterschätzen: “Der Online-Handelsriese mag zwar ein Konkurrent sein, aber er ist auch eine Plattform, die Marken und Einzelhändlern enorme Möglichkeiten bietet, um weltweit Millionen von Verbrauchern zu erreichen.” Gleichzeitig dürften die Händler aber auch nicht den Wert des stationären Geschäfts unterschätzen. In der Studie sagten 46 Prozent der Befragten, dass sie lieber bei einer Marke einkaufen, die ein physisches Geschäft betreibt. Auch bei den Gen-Z-Käufern bestätigt sich das Ergebnis. cam